Unsere Kapläne

© M. Petrik

P. Mgr. Ing. Václav Sládek​

Liebe Gemeinde, 

erlauben Sie mir, dass ich mich Ihnen kurz vorstelle. Ich bin seit dem 1.10.2022 Kaplan bei der St.Othmar und viele von Ihnen kennen mich bereits. Zusätzlich zu meiner Tätigkeit in der Pfarrei St. Othmar, ich bin der Seelsorge der tschechischen Gemeinde in der EDW.Gleichzeitig auch Nationaler Koordinator der tschechischen Seelsorge in Österreich. Ich bin Ende August 2019 in Wien angekommen und lebe nun schon den vierten Winter hier.  

Ich stamme aus Chomutov, einer Stadt, die nordwestlich von Prag am Erzgebirgsfuß liegt. Nach der Volksschule besuchte ich das Gymnasium in Kadan, wo auch der aus Nový Zvolání stammende Wiener Kardinal Theodor Innitzer studierte. Später setzte ich mein Studium an der Technischen Universität in Prag an der Fakultät für Bauingenieurwesen fort, wo ich mein Diplom in Wasserbau und Wasserwirtschaft machte. Ich wurde Experte für Dämme und Wasserstraßen. 

Von 2004 bis 2005 war ich im Rahmen meines Promotionsstudiums Austauschstudent an der Technischen Universität Karlsruhe. Später wurde mir klar, dass ich keinen Doktortitel zum Leben brauchte, und ich beendete mein Studium. Ich habe bis 2011 in zivilen Berufen gearbeitet. Im Sommer 2011 beschloss ich, eine spirituelle Laufbahn einzuschlagen. Im Herbst habe ich eine einjährige Kandidatur im ritterlichen Orden der Kreuzherren mit dem roten Stern aufgenommen, wo ich 2016 meine ewige Profess abgelegt habe. Am 1. September 2018 empfing ich nach Abschluss meines Theologiestudiums an der Karlsuniversität die Priesterweihe aus den Händen von Bischof František Radkovský von Pilsen. 

Mein Kaplansjahr verbrachte ich in der Diözese Pilsen in den Pfarreien Bor und Kladruby. In zwei Priestern haben wir ein Gebiet von 400 km2 verwaltet. Allerdings waren es nur etwa 120 Gläubige. Im August 2019 wurde ich vom Orden zur Stärkung der Kreuzherren Kommende am Karlsplatz bei der Karlskirche entsandt. Meine Aufgabe wurde die Betreuung der tschechischen Gläubigen in der Erlöserkirche. Im folgenden Jahr übernahm ich die tschechischen Gläubigen in Maria am Gestade. Dieses Jahr, am 30. Juni, habe ich den Orden verlassen und bin in die Erzdiözese Wien übergetreten. 

Ich habe eine Schwester, drei Neffen und meine Eltern leben immer noch in meiner Heimatstadt Chomutov. Ich bin eine so genannter Spätberufener. Ich wurde im Alter von 40 Jahren zum Priester geweiht. Wenn ich jedoch zurückblicke, sehe ich, dass der Herr mich mein ganzes Leben lang auf eine geistliche Karriere vorbereitet hat. Nichts, was ich erlebt habe, war umsonst. Alles hatte einen Grund, einen Zweck und ein Ziel. Ich bin Gott dankbar für alle meine Lebenserfahrungen. Ich hätte nie gedacht, dass ich noch einmal im Ausland leben würde. Jetzt bin ich hier und für Sie da. Mein Lebensmotto ist: Glücklich zu sein, wo ich bin. Und das ist es, was ich versuche, zu leben. Ich bin sehr froh, dass beide Gemeinden, die österreichische und die tschechische, für mich eine echte Familie sind, so wie es sein sollte.  

P. Viktor Teodor Pilip

Liebe Brüder und Schwestern in Christus.

Mein Name ist p.Viktor Teodor Pilip. Ich komme aus der Ukraine und wurde seit März erst als Aushilfskaplan für die Pfarren Ober St. Veit und Unter St. Veit zum Guten Hirten und vom 1. September als Kaplan der Pfarre St. Othmar unter den Weißgerbern ernannt. Zusätzlich begleite ich seelsorglich auch die ukrainischen griechisch-katholischen Gläubigen in Baden. Es ist mir eine große Freude, mich Ihnen mit diesen Zeilen etwas vorstellen zu dürfen.

Ich wurde am 5. Juli 1993 in der malerischen Stadt Chust in der Westukraine geboren – nämlich in der Region Transkarpatien. Der Herr hat mich mit einer wunderbaren Familie beschenkt. Meine beiden Eltern sind Ärzte von Beruf. Ich habe einen älteren Bruder, der Offizier im Militär ist, sowie eine Großmutter, die mich bis heute mit ihrem Gebet und ihrer süßen Liebe unterstützt. Sie alle sind wunderbare Menschen, denen ich unendlich viel verdanke. Sie sind mein Stolz, meine Freude, meine Kraft und meine Stütze! Schon als kleines Kind besuchte ich mit meiner Großmutter regelmäßig die Kirche. Der Wunsch, Priester zu werden, lebte tief in meinem Herzen und wuchs von Jahr zu Jahr. Ich betete stets darum, dass der Herr mich in diesem Entschluss bestärke. Nach dem Gymnasium studierte ich Kirchenmusik am Zoltán Kodály Konservatorium in Budapest. Dort erhielt ich nicht nur eine gute musikalische Ausbildung, sondern auch erlernte ich die ungarische Sprache, was mir später das Theologiestudium in Ungarn ermöglichte. Nach Abschluss des Konservatoriums entschloss ich mich, meine weiteren musikalischen Studien zu unterbrechen und endlich in das Priesterseminar einzutreten. Obwohl ich griechisch-katholisch getauft bin, bestand damals in der römisch-katholischen Diözese von Mukatschewo (Transkarpatien) ein großer Priestermangel. So bewarb ich mich als Priesterkandidat für diese Diözese. Der Bischof nahm mich freundlich auf und schickte mich zum Studium nach Ungarn. Die geistliche Ausbildung erhielt ich im Zentralseminar von Budapest, mein Theologiestudium absolvierte ich an der Pázmány Péter Katholischen Universität. 2018 wurde ich zum Diakon geweiht und 2019 empfing ich durch die Handauflegung von Bischof Antal Majnek OFM das Sakrament der Priesterweihe. Da ich weiterhin griechisch-katholisch bin, erhielt ich vom Heiligen Stuhl die Erlaubnis, in beiden Riten der Katholischen Kirche – dem lateinischen und dem byzantinischen – als Priester zu dienen. So bin ich heute ein sogenannter „biritueller“ Priester.

Über fünfeinhalb Jahre diente ich voller Freude den Gläubigen unserer Diözese in der Ukraine als Administrator in mehreren Pfarren. Trotz vieler Schwierigkeiten, ist diese Zeit meines priesterlichen Dienstes unheimlich kostbar geworden. Die Menschen in der Ukraine sind von tiefer Frömmigkeit geprägt, und es war ein wahres Geschenk, sie auf dem Weg zum Heil begleiten zu dürfen. Leider hat der grausame Krieg, den Russland gegen die Ukraine entfesselt hat, auch mein Leben tief erschüttert. So lange es ging, blieb ich in Transkarpatien, doch als sich die Situation mit meiner möglichen Mobilisierung ganz per absurdum zuspitzte, traf ich die schwere Entscheidung – meine Heimat zu verlassen und mein priesterliches Wirken in der Erzdiözese Wien fortzusetzen.

Mit Österreich kam ich durch einen wunderbaren Priester in Berührung, der mich bis heute auf meinem Weg begleitet: mein Beichtvater, mein bester Freund, und wie ich ihn nenne – mein „geistlicher Großvater“ – Dr. Siegl-Peczár Péter, ehemaliger Pfarrvikar von Obersulz im Weinviertel. Seit meinen Seminarjahren in Budapest, über meinen Dienst in der Ukraine bis heute, begleitet er mich mit seiner Weisheit, seiner Herzensgüte und seinem Gebet – dafür werde ich ihm ewig dankbar.

Mein himmlischer Schutzpatron ist der selige Bischof und Märtyrer von Transkarpatien – Teodor Romzha. Ich verehre ihn sehr und so habe ich auch meinen Namen bekommen. Zu meiner Priesterweihe wählte ich seinen Wahlspruch als Lebensmotto. Dies ist aus dem Psalm 17, das auch ein Gebetsteil der byzantinischen Liturgie ist: „Ich will dich lieben, Herr, du meine Stärke, meine Burg und meine Zuflucht.“

Diese Worte begleiten mich jeden Tag. Möge der Herr auch Sie alle seine lebendige Gegenwart im Alltag spüren lassen! Möge Er Ihnen Mut und Kraft schenken, in der Liebe zu Ihm weiterzuwachsen – immer, überall und in allem! Gott zu lieben, heißt: Ihm auch in der Dunkelheit zu vertrauen, in der Freude zu danken, in den Versuchungen treu zu bleiben. Es heißt: Ihn nicht nur in der Kirche zu suchen, sondern auch im Mitmenschen, in der Stille des Herzens, in der Arbeit und in der alltäglichen Erschöpfung. Fürchten wir uns nicht, Ihm unser ganzes Herz zu schenken. Er nimmt nichts weg – Er schenkt! Er begrenzt nicht – Er befreit! Und wer Gott wirklich liebt, findet in Ihm die Quelle des Lebens, des Friedens, der Kraft und der Hoffnung.

Möge diese Liebe zur Quelle Ihrer täglichen Freude werden! Möge der Herr in allem Ihr Mittelpunkt sein! Ihr Ein und Alles!

 

Mit Gebet:

P. Teodor Pilip, Ihr Kaplan

 

 

St. Othmar III
Privacy Overview

This website uses cookies so that we can provide you with the best user experience possible. Cookie information is stored in your browser and performs functions such as recognising you when you return to our website and helping our team to understand which sections of the website you find most interesting and useful.